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Warum ist Stress ein Dickmacher?

Geschrieben am 23. April 2024
Abnehmen
Warum ist Stress ein Dickmacher?

Stetig unter Strom, Termindruck oder Angespannt Sein – wer kennt es nicht? Ca. 80 % der Deutschen fühlen sich laut einer Forsa-Umfrage gestresst und viele merken den Stress durch körperliche Symptome. Doch was hat stetiger Stress mit dem Abnehmen zu tun?

Was passiert unter Stress?

Evolutionär gesehen hat Stress etwas Gutes, er soll in lebensbedrohlichen Situationen Kräfte mobilisieren und die Sinne schärfen. Der Fokus des Körpers ist in solchen Momenten darauf gepolt, das Überleben zu sichern: Er gibt beispielsweise Nährstoffe in die Blutlaufbahn für eine schnelle Energieversorgung, erhöht den Blutdruck und beschleunigt die Atemfrequenz. In solchen Momenten werden für die Flucht bzw. den Kampf unwichtige Vorgänge hinten angestellt. Dies betrifft zum Beispiel Aufbauprozesse, die Immunaktivität oder die Verdauung. Diese würden in der lebensbedrohlichen Situation zu viel Energie verbrauchen. Doch heutzutage ist unser Körper eher dauerhaftem negativen Stress ausgesetzt, sei es durch die ständige Erreichbarkeit, durch  Doppel- und Dreifachbelastungen oder steigendem  Leistungsdruck. Aus evolutionären Gründen werden wir bei Stress also auf Flucht oder Kampf vorbereitet, doch tritt diese Situation heutzutage nicht ein.

Das Stresshormon Cortisol

Insgesamt dauern die heutigen Stressphasen zu lange an und führen dazu, dass der Körper u.a. vermehrt Cortisol ausschüttet. Cortisol ist das meist bekannte „Stresshormon“ und kann zu einer Insulinresistenz beitragen. Denn Cortisol führt dazu, dass der Blutzuckerspiegel für die Gefahrensituation hoch bleibt, um Energie für die Muskelarbeit bereit zu stellen. In unserer heutigen Zeit folgt jedoch keine Flucht- oder Angriffsreaktion. Die freigegebenen Nährstoffe werden also nicht benötigt und müssen wieder eingelagert werden. Hierzu benötigt der Körper Insulin. Die insulinproduzierenden Zellen können bei Dauerstress erschöpfen und eine Diabetes droht. Ein weiterer Effekt des hohen Cortisolspiegels ist, dass speichern von Fett, da die Fettverbrennung blockiert ist. Somit ist Cortisol ein Fettspeicher- oder „Dickmach-Hormon“.

Oftmals ernähren wir uns in stressigen Situation auch anders, haben Heißhunger oder greifen zur Tafel Schokolade. Durch Zeitdruck schlingen wir unsere Essen und überhören so die Sättigungsgefühle. Wenig Schlaf und ein erhöhter Zigaretten- bzw. Alkoholkonsum fördern, dass wir uns in stressigen Situationen zusätzlich nicht gesund fühlen. Auch die abendliche Belohnung mit einem schönen Essen nach einem stressigen Tag oder dem alkoholischen Entspannungs-Drink unterstütz nicht gerade eine schlanke Linie.

Chronischer Stress erhöht das Risiko für:

  • Bluthochdruck und Folgen wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle
  • Diabetes/ Insulinresistenz
  • Depressionen
  • eine ungesunde Lebensweise verbunden mit einem Anstieg des Körperfettanteils

Wie kann man mit Stress umgehen? Hilft es, in stressigeren Zeiten weniger zu essen?

Weniger in stressigen Situationen zu essen bringt auf Dauer leider nichts. Auf lange Sicht führt der Nährstoffmangel zu einem Abbau der Muskulatur, was den JoJo-Effekt leider begünstigt.

Viel wichtiger ist es, mit dem unvermeidbaren Stress richtig umzugehen und Ruhephasen gezielt einzuplanen:

  • Sport und Bewegung helfen nach einem stressigen Tag die mobilisierten Zucker abzubauen und bieten einen guten Ausgleich
  • Ein Treffen mit den Liebsten und Reden über Alltagsprobleme helfen beim Verarbeiten und Finden von Lösungen
  • Mindestens eine Stunde pro Tag sollte man sich selbst widmen und das tun, was man gerne macht
  • Entspannungstechniken wie die progressive Muskelentspannung oder tiefe Atemzüge können in der Stress-Situation jederzeit angewandt werden
  • Den Tag klug gestalten und Pausen einbauen
  • Sich vor Augen halten, dass ein angebliches Versagen menschlich ist und oftmals keine schlimmen Konsequenzen hat
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